Ergonomie:
Haben wir unsere Haltung verändert und einiges über Bewegung und Motorik gelernt, ist es noch ein wichtiger Schritt, sein Instrument optimal an seine eigenen Gegebenheiten anzupassen. Nur dann ist es möglich, das wir uns am Instrument frei und wohl fühlen; Dann haben wir die Vorraussetzungen geschaffen, daß wir uns frei bewegen und unbeschwert musizieren können.
hier einige Beispiele:
- Dispokissen: (entwickelt von G. O. van de Klashorst) ein Musikerkissen, das den sitzenden Musikern eine zum Musizieren günstigere Haltung ermöglicht. Meist finden wir auf Bühnen und in Orchestergräben für die Bedürfnisse von Musikern unzureichende Sitzgelegenheiten. Durch seine Keilform und Stabilität wird das Becken, und damit der ganze Rücken in seiner Nach-Vorne-Gerichtetheit unterstützt.
- verstellbare Schulterstütze für hohe Streicher: für die höheren Streicher ist es wichtig, daß ihr Instrument sicher und stabil auf der Schulter ruht. Diese muß an die jeweilige Körperform angepasst werden können. Erst damit entfällt ein Vor- oder Hochziehen der Schulter und ein Festhalten des Instrumentes mit der linken Hand; (und damit auch der rechten Hand.) Und erst dann kann die Spielmotorik der linken (bzw. auch der rechten) Hand frei sein. (siehe auch unter: "Informationen-Links")
- Daumenstütze für Holzblasinstrumente: Die verstellbare Stütze versetzt den Auflagepunkt des Instrumentes auf dem Daumen der rechten Hand in Richtung Handfläche und verbessert so die Gewichtsverhältnisse beim Halten des Instruments. Der Daumen kann das Gewicht des Instrumentes dann besser tragen. Außerdem kann die Stütze individuell auf die Hand eingestellt werden, so daß der Haltepunkt am Instrument entprechend der Handform flexibel eingestellt werden kann. So wird der Daumen entlastet und die rechte Hand kann in ihrem Spiel frei werden. (siehe auch unter: "Informationen-Links")
- Gitarrenstütze: es gibt mehrere Ausführungen von Stützen, die eine Fußbank beim Gitarre spielen ersetzen. Sie liegen auf dem Oberschenkel oder dem Knie auf. Das ermöglicht eine symmetrische Körperhaltung, beide Füße können Kontakt mit dem Boden haben und die Sitzknochen sind gleichmäßig belastet. Der Oberkörper kann sich aufrichten und die Hände können frei spielen. Auch für den rechten Arm gibt es Auflageflächen, die die Kante des Instruments abrunden.
- Fagottstütze und Gurte: Auch für das Fagott werden mehrere Möglichkeiten angeboten. Es gibt verstellbare Tragevorrichtungen und Gurte, Daumenstützen und Stützen, mit denen das Fagott auf dem Oberschenkel oder Boden stabilisiert werden kann.
- Querflötenhilfen: einige Stützen, Platten oder Sättel, die die Flötenhaltung erleichtern oder stabilisieren sollen. z.B. für den linken Zeigefinger und den rechten Daumen. Der Vorteil ist, daß das Flötenrohr an bestimmten Stellen einen größeren Umfang bekommt, und so leichter zu halten ist; außerdem kan mit manchen Hilfen auch der Ort für den rechten Daumen verändert werden, so kann die Flöte leichter ausbalanciert werden und ein sog. "Pinzettgriff" verhindert werden.
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