Urgestalten:

Die so genannten “Urgestalten von Haltung und Bewegung” (*) sind eine Folge von Übungen, die einen Prozess anstoßen wollen, in dem wir uns die Gesetzmäßigkeiten von Haltung und Bewegung bewußt machen können. Dadurch wird es möglich, unsere eigene, ursprünglich natürliche Haltung wieder zu finden. 

Diese Übungen zeichnen in der Abfolge die Entwicklung des Menschen zum aufrechten Gang bzw. den Prozess eines kleinen Kindes vom Liegen bis zum Laufen-Können nach. So beginnen sie in Rückenlage, danach folgen Übungen auf Händen und Knien (Krabbelhaltung), im Schneidersitz, sitzend auf einem Stuhl und im Stehen. Weil wir innerhalb dieser Abfolge uns einiger grundsätzlicher Gesetzmäßigkeiten bezüglich Haltung und Bewegung bewusst werden können, - gemeint sind damit z.B. Bodenkontakt, Aufrichtung, Stabilität, Spannkraft bzw. Körperspannung, Flexibilität, Zielgerichtetheit, Ausstrahlung - können wir auch erlernte Fehlhaltungen erkennen und wieder ablegen.

Bei all diesen Übungen spielt das Prinzip des “Entlockens” eine große Rolle.
Das heißt wir machen uns auf den Weg, für jeden Schüler entsprechende Bilder zu finden, die an Bewegungen aus dem Alltag anknüpfen. So dass dabei die meist als Kind erlernte Bewegung und das seitdem erhaltene natürliche Bewegungsgefühl auf die Übungen übertragen werden kann. So wird es möglich, dass wir unsere eigene Art und Weise, wie wir uns bewegen, verstehen lernen. Gleichzeitig erhalten wir dabei die Möglichkeit, zwischen Bewegungsarten zu wählen und werden so fähig, sie gegebenenfalls auch zu ändern.
Letzlich mit dem Ziel, ein freies Spielgefühl am Instrument zu bekommen und unseren musikalischen Ausdruck zu verbessern.

Innerhalb dieser Urgestalten-Übungen nimmt auch das Thema Atem bzw. Atmung einen zentralen Platz ein.

Außerdem behandeln einige Übungen innerhalb des Urgestaltenprogramms auch die Funktion der Feinmotorik (der Hände und Finger). -->

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(*) zusammengestellt von G. O. v. d. Klashorst, Begründer der Dispokinesis